Unser bestes Stollenrezept

Saftig, buttrig und so wohltuend aromatisch

Stollen backen ist gar nicht so schwer. Mit unserem Lieblingsrezept nach dem großen Backmeister Lutz Geißler gelingt es sicher! Die Geheimzutat? Genügend Zeit.

Draußen wird es jetzt klirrend kalt und der kommende Winter zaubert Eisblumen an die Fenster. Mit roten Nasen und halb erfroren kommen wir in die behagliche Wärme des Hauses. Jetzt beginnt die schönste und heimeligste Zeit des Jahres – der Advent.

Die Wohnzimmer sind schon festlich geschmückt, in den Fenstern bringen Weihnachtssterne und Schwibbogen Licht in die Welt. Räucherkerzen verbreiten einen weihnachtlichen Duft, die wohlige Wärme der guten Stube heißt uns Willkommen und empfängt uns.

Was kann es da Schöneres geben, als an der gedeckten Kaffeetafel zu sitzen und ein Stück Stollen zu genießen?

Die Geschichte dieses aromatischen Backwerks reicht schon Jahrhunderte zurück. Der Christstollen wurde das erste Mal im Jahre 1474 urkundlich erwähnt. Damals war der Strietzel oder auch Strutzel genannt, ein einfaches Backwerk.

Im letzten Jahrhundert veränderte sich der Stollen zu dem, was wir heute kennen. Ein Hefefeingebäck mit viel Butter, Milch, Sultaninen, Zitronat oder Mandeln.


01.12.2022

Zugegeben, auch wir von Seidel Wohnwelt sind begeisterte Stollenesser und wir probieren gerne neue Stollenrezepte aus. In unserem Gedächtnis hängen geblieben, ist aber ein Rezept nach Lutz Geißler. So saftig und buttrig, so aromatisch und köstlich, dass der bloße Gedanke daran den Gaumen im Mund zusammenzieht.

Das Stollenrezept benötigt etwas mehr Vorbereitung. Durch das lange Ziehen der einzelnen Zutaten entfalten sich jedoch die Aromen umso mehr.

Das Original und weitere Stollenrezepte gibts im Plötzblog.

Zutaten

Mehlkochstück

  • 80 g Weizenmehl 550
  • 360 g Milch
  • 8 g Salz

Früchtemischung

  • 400 g Sultaninen
  • 120 g Zitronat
  • 20 g Orangeat
  • 350 g Rum (40 % Alkohol)

Butter-Gewürz-Mischung

  • 150 g Butter
  • 180 g Butterschmalz
  • 1,5 g Kardamom (Pulver)
  • 1 g Muskatblüte (Pulver)
  • 0,5 g Piment (Pulver)
  • 0,5 g Zimt (Pulver)
  • 0,5 g Anis (Pulver)
  • 70 g Zucker (fein)
  • 50 g Honig (klar)

Mandel-Quellstück

  • 180 g Mandeln (ganz)
  • 5 g Bittermandeln (ganz)
  • 70 g Milch

Vorteig (Hefestück)

  • 220 g Weizenmehl 550
  • 135 g Milch
  • 33 g Frischhefe

Hauptteig

  • Vorteige
  • Mandel-Quellstück
  • Früchtemischung
  • Butter-Gewürz-Mischung
  • 360 g Weizenmehl 550

Nach dem Backen

  • ca. 140 g Butter
  • ca. 170 g Puderzucker

 

Am Vortag

Zur Vorbereitung wird ein Mehlkochstück hergestellt, die Butter-Gewürz-Mischung geknetet und im Kühlschrank gelagert sowie die Früchtemischung gerührt und bis zum Backtag gelagert.

Die Früchtemischung

Die Sultaninen, das Orangeat und Zitronat mit Rum übergießen und 12 - 24 Stunden quellen lassen. Die Früchte ab und zu durchmischen.

Nach dem Quellen über ein Sieb von der übrigen Flüssigkeit trennen. Die Früchte sollten vor dem Einkneten in den Teig ca. 25 °C warm sein.

Die Butter-Gewürz-Mischung

Butter, Zucker und Gewürze kurz miteinander verkneten. Danach 12 - 24 Stunden im Kühlschrank lagern.

Das Mehlkochstück

Das Mehl mit der Milch und dem Salz verrühren und unter Rühren aufkochen. Solange weiterrühren bis sich eine dicke breiartige Masse gebildet hat (ca. 1 - 2 Minuten). Abgedeckt auskühlen lassen und kühl (6 - 10 °C) mindestens 3 Stunden quellen lassen. Das Mehlkochstück kann über Nacht im Kühlschrank gelagert werden. Vor Verwendung wieder Raumtemperatur annehmen lassen.

Am Backtag

 

Die Mandelmischung

Die Mandeln mit heißem Wasser übergießen und aus der braunen Haut schnipsen. Die Mandeln mit einer Mandelmühle fein raspeln. Alternativ man kann hier auch schon geraspelte Mandeln verwenden.

Für das Quellstück die Mandeln mit heißer Milch (ca. 60 °C) übergießen, mischen und ca. 60 Minuten quellen lassen.

Den Vorteig

Die Zutaten für das Hefestück 2 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe verkneten. Ca. 45 - 60 Minuten bei 24 - 26 °C auf das dreifache Volumen gehen lassen.

Der Hauptteig

Die Butter-Gewürz-Mischung 30 - 60 Minuten vor dem Kneten des Teiges aus dem Kühlschrank nehmen und nochmals kurz durchkneten. Die Butter sollte plastisch verformbar, kühl, aber nicht mehr kühlschrankkalt sein.

Den Vorteig, das Mehlkochstück und das Mehl gemeinsam mit der Butter-Mischung 3 Minuten auf niedrigster und 6 Minuten auf zweiter Stufe verkneten bis ein weicher, nicht klebender und sich vom Schüsselrand lösender Teig entstanden ist (Teigtemperatur 24 - 26 °C).

20 Minuten Teigruhe bei 24 °C. Das ist zum Beispiel ungefähr die Temperatur im ausgeschalteten Ofen, wenn nur Licht brennt.

Anschließend schonend die restlichen Zutaten einarbeiten (niedrigste Stufe oder von Hand).

Den Teig halbieren und zu schmalen, länglichen Laiben formen. In der Mitte ca. 1 cm tief der Länge nach einschneiden.

30 Minuten ruhen lassen bei circa 24 °C. Das ist zum Beispiel ungefähr die Temperatur im ausgeschalteten Ofen, wenn nur Licht brennt. Alternativ kann man hier 1 kg Teig zurückbehalten und zu Kartoffelkuchen weiterverarbeiten. Aber eigentlich kann man gar nicht genügend Stollen haben, oder?

Den Stollen mit Wasser besprühen oder mit Wasser bestreichen. Bei 220 °C fallend auf 180 °C 55 Minuten bei Ober- und Unterhitze backen.

Nach dem Backen die Stollen sofort lückenlos und kräftig mit flüssiger Butter einstreichen, mit Puderzucker bestreuen und anschließend 12 Stunden unbedeckt bei 14 - 16 °C auskühlen und reifen lassen.

Kräftig mit Puderzucker bestreuen.

Die Stollen in Stollentüten einwickeln und an einem kühlen Ort (10 - 14 °C) für mindestens 3 - 4 Tage reifen lassen.

Vor dem Servieren nochmals kräftig mit Puderzucker bestreuen.

Hinsetzen und genießen!

 

Zubereitungszeit gesamt: ca. 28 - 30 Stunden

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 3,5 Stunden