Wichtelige Adventszeit

Der Wichtel im Schrank

Die letzten Wochen klirrte die Kälte. Mit roten Wangen und eingefrorenen Nasen kommen die Kunden zu uns hereingeschneit – im wahrsten Sinne des Wortes!

Unsere Eingangstüre öffnet sich, die dicken Schals und Mützen werden lachend und ein wenig prustend vom Kopf genommen. Mit einem leichten Stampfen fällt der Schnee von den Schuhen. Unsere Kunden sind bereit, sich bei uns aufzuwärmen, einen kleinen Plausch zu halten und die Einrichtung für das kommende Jahr zu planen. Der ein oder andere möchte die Liebsten mit einer Kleinigkeit überraschen.

Doch etwas ist anders in dieser besonderen Zeit. Bei uns treibt ein Wichtel sein Unwesen. An einem kalten Abend kam er zu uns und hinterließ Chaos, soweit das Auge reichte. Mal bedient er sich am Keksteller, mal treibt er Schabernack im Kinderzimmer. 

Oh, da höre ich ein Rascheln und Kichern. Jetzt sehe ich es eine kleine Spur aus Stollenkrümeln (es stand noch ein Rest Stollen in der Küche herum) führt bis zu den Betten im Schlafzimmer.

Die Krümelspur reicht bis in einen hohen Eckschrank mit großen Spiegeln. Eine Tür ist leicht angelehnt. Ich höre ein Rumoren, da öffnet sich die Türe und mit einem lauten Poltern fliegt eine kleine Kugel durch die Luft, dreht 4 Saltos und landet auf dem Boden.

Plumps. Der Wichtel ist tatsächlich aus dem Schrank gefallen!

Er läuft zum Spiegel. Mit großen Augen steht er davor, betastet sein Gesicht, seine kleine Wichtelmütze und seine Nase. Da sprüht ein Funkeln aus seinen Augen. Er greift in sein Wichtelgewand und zieht einen Stift heraus.

Keckernd und scherzend beginnt er zu malen. Was malt er da? Ah, jetzt erkenne ich es! Er zeichnet sich selbst. Am Spiegel prangt jetzt eine kleine Wichtelzeichnung! Schön sieht die aus. Mit einer frechen Locke, die unter der Mütze hervorlugt und lustigen Wichtelschuhen.

Und jetzt? Mit einem Jauchzen springt er auf das nächste Boxspringbett und hüpft, was das Zeug hält. Einen Salto nach dem anderen dreht er, die Decke ist schon ganz unordentlich.

Er kriecht unter die Decke und krabbelt durch bis zu den großen, weichen Kopfkissen. Hin und her bewegt sich der kleine Berg unter der Decke. Prustend und kichernd. Die Bewegungen werden langsamer und immer langsamer. Plötzlich hört es auf. Stattdessen – ein leises Schnarchen. Da ganz plötzlich - ist der Wichtel eingeschlafen und schläft den Schlaf der kleinen Wichtel.

Schlaf gut!


17.12.2022

Ähnliche Beiträge